Welche Produkte die Abnehmindustrie vermarktet – und welche wirklich sinnvoll sind

Die Abnehmindustrie ist in den letzten Jahren zu neuen Höhen aufgestiegen. Dies kommt einerseits von einem massiven Anstieg in Popularität, was Fitness und Bodybuilding angeht. Andererseits steigt auch das Übergewicht in der allgemeinen Bevölkerung, weswegen viele Leute nach einfachen Lösungen suchen, um die überflüssigen Pfunde loszuwerden.


Im Folgenden wollen wir uns ein paar dieser Produkte anschauen und eruieren, wie sinnvoll diese sind.

  1. Fatburner
    Abnehmtabletten oder Abnehmpillen lassen sich unter dem Begriff Fatburner zusammenfassen. Fatburner sind all jene Produkte, deren versprochene Wirkung aus dem zusätzlichen Verbrennen von Fett besteht. Dies erreichen die meisten Fatburner über einen angekurbelten Stoffwechsel.
    Hier gibt es chemische und natürliche Möglichkeiten.
    Die chemischen Tabletten sind in Deutschland häufig nicht frei zu erwerben, da die zugrunde liegenden Medikamente nicht ausreichend erforscht sind. Da sie potenziell schädliche oder unerwünschte Nebenwirkungen haben können, und auch der versprochene Hauptnutzen, die gesteigerte Fettverbrennung, meist kaum wissenschaftlich belegt ist, ist hier eine klare Absage zu erteilen. Jeder positive Effekt, den eine mögliche Reduzierung des Körperfettanteils mit sich bringen würde, würde durch die nicht kalkulierbaren Nebenwirkungen ausgeglichen werden.
    Die natürlichen Tabletten versuchen über gewöhnlich in der Nahrung vorkommende Inhaltsstoffe einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Ein häufig genutztes Mittel ist hier Koffein. Koffein treibt den Stoffwechsel an und lässt uns wacher werden. Dies funktioniert auch für eine gewisse Zeit, allerdings beginnt der Körper schnell eine Resistenz gegenüber Koffein aufzubauen, weswegen eine immer größere Menge an Koffein benötigt wird.
    Koffein ist damit einer der wenigen Stoffe, bei dem überhaupt eine Wirkung als Fatburner festgestellt werden kann, allerdings ist auch eine extra Tasse Kaffee kein Wundermittel zum Sixpack.
  2. Eiweiß
    Viele Hersteller vermarkten Eiweißpulver noch und nöcher. Gerade die Aminosäure L-Arginin soll für besonders starken Fettverlust sorgen. Wissenschaftlich bestätigt ist das noch nicht so wirklich, allerdings richten diese BCAA’s auch keinen Schaden an. Das was wissenschaftlich bestätigt ist ist, dass Proteine für den Muskelaufbau unerlässlich sind und stark zu selbigem beitragen. Daher ist jedem Sportler, der seinen Muskelaufbau verbessern will anzuraten, eine proteinreiche Ernährung zu wählen.
    Dies veranlasst viele Hobbysportler dazu, loszugehen und Eiweißpulver zu kaufen, wenn es garnicht nötig ist. Die Wahrheit ist, dass ein ausreichendes Level an Protein für den Hobbysportler auch problemlos aus einer gesunden, abwechslungsreichen Ernährung erwachsen kann. Eiweißpulver und andere supplements sind erst ab einem Level sinnvoll, welches die meisten Sportler nicht erreichen.
    Daher gilt auch hier die Empfehlung: Nicht verrückt machen lassen von überteuerten Marketingkampagnen der Abnehmindustrie.
  3. Appetithemmer
    Appetitzügler oder auch Appetithemmer werden als die Einweglösung für Heißhungerattacken vermarktet. Diese wirken auch. Sowohl die natürlichen als auch die chemischen Varianten sorgen für ein reduziertes Hungergefühl. Dies sorgt bei vielen über längere Zeit für einen Gewichtsverlust, da logischerweise weniger gegessen wird. Ganz verlassen sollte man sich auf diese aber auch nicht. Der Körper passt nach einiger Zeit das Hungergefühl an die sinkende Kalorienzufuhr an, so gesehen entwickelt man eine Resistenz.
    Zu Empfehlen ist also einfach ein gesunder Umgang mit Essen. Wer die Grundregeln einer guten und ausgewogenen Ernährung befolgt, muss nicht in die Werbefallen der Abnehmprodukte laufen, um zufrieden mit dem eigenen Körper zu sein.